In der Nacht von 7. auf 8. Oktober 1999 (nur vier Tage nach Tristans Geburtstag am 3. Oktober und etwa eineinhalb Jahre nach seiner Ermordung) begibt sich ein Unbekannter zu Tristans Grab.
Die unbekannte Person stach die Blumen auf dem Grab fein säuberlich aus und legte sie daneben ab. Außerdem legte der Unbekannte eine mitgebrachte Kunststoffplane aus, um die ausgehobene Erde „ordentlich“ vom Lehm getrennt zu platzieren. Dann grub er 1,20 Meter tief, gelangte dabei aber nicht bis zum Sarg und konnte diesen nicht öffnen. Vermutlich wurde er gestört und flüchtete. Tristans Großmutter fand am nächsten Morgen das geöffnete Grab ihres Enkels vor.
Ob es sich bei dem Grabschänder (oder den Grabschändern, falls es mehrere Personen gewesen sein sollten) um Tristans Mörder handelt, ist bis heute unklar – ebenso, welche Absichten dahinter steckten.
Eine Theorie der Polizei lautet, dass es Tristans Mörder gewesen sein könnte. Da dieser im Liederbachtunnel für kurze Zeit von Kindern beobachtet wurde (und unklar ist, ob er dies bemerkt hat), könnte es sein, dass er seine Tat – die Verstümmelung von Tristans Leiche – nicht wie von ihm vorgesehen an Ort und Stelle vollenden konnte. So wäre es möglich, dass er auf den Friedhof zu Tristans Leiche zurückgekehrt ist. Dies bleibt jedoch, genau wie alle anderen Theorien über Satanisten, Schwarze Messen und Ähnliches, reine Spekulation.
Die Schändung von Tristans Grabstätte wies zunächst Parallelen zur Grabschändung des ebenfalls im März 1998 ermordeten Markus Wachtel aus Niedersachsen auf. Während es im Fall Markus Wachtel zur Verurteilung eines Angeklagten kam, bleiben die Hintergründe bei beiden Grabschändungen bis heute ungeklärt. Die Ermittler halten einen Zusammenhang zwischen den beiden Grabschändungen jedoch für unwahrscheinlich.
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