Tristans Grab

Am Montag, den 6. April 1998 (11 Tage nach seiner Ermordung) wurde Tristan auf dem Friedhof in Frankfurt-Höchst beigesetzt.

Die Beerdigung fand in sehr kleinem Rahmen statt. Tristans Vater Bernd Brübach und Tristans Großmutter hatten es sich so gewünscht. Der Pfarrer, der den Gottesdienst leitete, hatte Tristan zuvor auf einer Osterferien-Freizeit kennengelernt. Auf der Trauerfeier wurde er mit den Worten zitiert: „Brutaler kann es nicht sein.“

Am Kopfende von Tristans Grab befindet sich ein großes, weißes Kreuz mit einem Foto von Tristan. Davor ist ein großes Steinherz befestigt. Nicht wie üblich „verstorben“, sondern „ermordet 1998“ ist auf dem Steinherz eingraviert, auf Wunsch von Tristans Großmutter. Die restliche Grabfläche ist anfangs von Grünpflanzen bewachsen, später mit weißen Kieselsteinen belegt.

In der Nacht von 7. auf 8. Oktober 1999 versuchen eine oder mehrere unbekannte Personen, das Grab von Tristan auszuheben. Es gelingt jedoch nicht, den Sarg zu öffnen.

Tristans Grab wurde geebnet

Im April 2018 lief nach 20 Jahren die sogenannte Ruhefrist von Tristans Grab ab. Dies ist eine völlig normale Begebenheit und gilt für alle Grabstätten der Stadt Frankfurt. Ab November 2018 wurde die gesamte Fläche, auf der sich Tristans Grab zusammen mit anderen Gräbern befand, geebnet. Das heißt, die sterblichen Überreste bleiben an Ort und Stelle begraben, es erfolgte also keine Exhumierung. Stattdessen wurde lediglich die Erdoberfläche um wenige Zentimeter abgetragen und später neu mit Gras bepflanzt.

Da Tristans Eltern und seine Großmutter längst verstorben sind und niemand mehr da ist, der sich um das Grab kümmert, kam mit dem näher rückenden Auslaufen der Ruhefrist die Befürchtung auf, Tristans Andenken könnte vollständig verschwinden und er als Person in Vergessenheit geraten. Mit dieser Aussicht konnten wir, die Macher dieser Website und auch andere Menschen, die Tristan teilweise persönlich kannten – aber auch völlig Fremden, denen sein Schicksal nahegeht – nicht leben.

Aus diesem Grund hat sich 2017 eine Gruppe ehrenamtlich engagierter Menschen aus ganz Deutschland zusammengefunden, um zu überlegen, wie man Tristans Andenken weiterhin am Leben erhalten könnte. Intensive Rücksprachen mit dem Grünflächenamt und der Verwaltung des Friedhofs ergaben, dass es keinen Weg gab, die Ruhefrist von Tristans Grab zu verlängern. Bei sämtlichen Gräbern auf der Fläche, auf der sich auch Tristans Grab befand, war die Ruhefrist abgelaufen, so dass die gesamte Fläche wie oben beschrieben geebnet werden sollte. Wir erfuhren, dass selbst Tristans Eltern oder andere nahe Angehörige dies nicht hätten verhindern können. Die Möglichkeit einer Exhumierung wurde kurz angesprochen, aber aus Pietätsgründen sofort wieder von uns verworfen.

Eine Gedenkstätte für Tristan entsteht

Auf die Entscheidung der Friedhofsverwaltung, die Grabfläche zu ebnen, konnten wir keinen Einfluss nehmen. Da es nicht möglich war, Tristans Grab zu erhalten, entschloss man sich schließlich, ganz in der Nähe eine neue Gedenkstätte für Tristan zu errichten. Diese wurde am 26. März 2018, Tristans 20. Todestag, auf einer Gedenkfeier eingeweiht.
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Alle Fotos der Grabstelle: © Mordfall-Tristan.de
Das letzte Foto von Tristans Grab
Dies ist das letzte Foto von Tristans Grab. Es entstand
am 26. März 2018, dem 20. Todestag von Tristan.
Tristan Brübachs Grab wurde geebnet
Herbst 2019: Die Stelle, wo sich Tristans Grab befand,
wurde zusammen mit der gesamten Gräberfläche geebnet.
Tristans Grab
Januar 2020: Über die Grabesfläche ist Gras gewachsen.
Wir haben eine kleine Erinnerung hinterlassen.
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